Nach Umstrukturierungsprozess stellt sich neue Leitung der Sozialstation vor
Antje Schober ist vom Vorstand der Sozialstation mit der Leitungssaufgabe beauftragt worden – und das bereits zum 1. April 2015. Sie kam nicht als Neuling zu der Sozialstation, sondern war als Pflegedienstleitung bereits seit 2008 für die Pflegeorganisation, die Einsatzplanung, konzeptionelle Planungen wie auch für die Teamleitung zuständig.
Schober wollte lange Zeit nicht mit der Information über die Übernahme der Leitung der Sozialstation groß an die Öffentlichkeit gehen. „Wir hatten Wichtigeres zu tun“, sagt sie. Abläufe waren neu zu organisieren, Strukturen zu verschlanken und zu optimieren. Synergieeffekte sollten erzielt werden, zumal Schober weiterhin die Aufgaben einer Pflegedienstleitung neben ihrer Aufgabe der Leitung der Sozialstation zu erfüllen hat. „Wir müssen als Team miteinander arbeiten. Nur wenn wir ein gutes Team sind, in dem sich jeder auf den anderen verlassen kann, sind wir eine gute Sozialstation für unsere Kunden. Dazu gehört auch ein verbindlicher Führungsstil und Transparenz. “ So ihre Überzeugung. Respekt voreinander ist für sie dabei ein Kernaspekt ihrer Menschenführung. „Wer respektiert wird, ernst genommen wird, fühlt sich bei uns wohl, ist mit ganzer Seele bei seiner Arbeit.“ Für sie persönlich heißt das auch: „Ich muss unsere Werte vorleben.“
Auch wenn sie nun alle Rechte und Pflichten einer Geschäftsführerin hat, so lautet doch ihr neuer offizieller Titel „Leitung der Sozialstation“. Er ist den formalen und inhaltlichen Vorgaben geschuldet, weil sie aus der Schiene der Pflegedienstleitung kommt und nun beide Aufgabenbereiche in Personalunion ausübt. Für insgesamt 25 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Teil- und Vollzeit ist sie nun verantwortlich. Hinzu kommen zwei Seniorenwohnanlagen. Der Einzugsbereich der Caritas-Sozialstation Donauwörth umfasst die Stadt Donauwörth selbst sowie die Orte Tapfheim, Kaisheim, Asbach-Bäumenheim und Mertingen mit allen zugehörigen Ortsteilen. Derzeit kümmert sich die Sozialstation um 140 „Kunden“. Um sie alle zeitgereicht erreichen zu können, stehen der Sozialstation acht Fahrzeuge zur Verfügung.
Schober hat in ihren jungen Jahren den Beruf als Versicherungskauffrau gelernt und war später bei der Kaufmännischen Krankenkasse von 1985 bis 1991 beschäftigt. Es folgten zehn Jahre Erziehungszeit, die sie „genossen“ hat. Danach sattelte sie um und erlernte den Beruf der Altenpflegerin. Zudem machte sie ein betriebswirtschaftliches Studium und darf sich seither Sozialwirtin nennen. 2003 bis 2005 sammelte sie berufspraktische Erfahrungen in der geriatrischen Reha-Klinik in Neuburg, wo sie zum Schluss die Aufgaben einer stellvertretenden Stationsleitung übernahm. Von 2005 bis 2008 unterrichtete sie dann als Lehrkraft an der Berufsfachschule für Altenpflege und Altenpflegehilfe in Wertingen.
Als Martin Gaertner, der sowohl Geschäftsführer des Caritasverbandes im Landkreis als auch der Sozialstation war, sich beruflich veränderte, war Schober die erste Wahl für den Vorstand der Sozialstation Donauwörth. Man kannte ja seit Jahren deren konsequenten Arbeitsstil, aber auch ihre hohen fachlichen Kenntnisse. Alle Sozialstationen sehen sich ständig neuen Herausforderungen ausgesetzt. Da geht es um „Kundenpflege“, „also wie wir am besten jedem einzelnen unserer Kunden wirklich gerecht werden und seinem Leben dienen“, so formuliert es Schober. Da sind aber auch immer wieder neue gesetzliche Vorgaben wie z. B. wegen des neuen Pflegebedürftigkeitsbegriffs, der eine Erweiterung der Angebote der Sozialstation erfordern wird.
Schober weiß, dass eine Sozialstation nur dann ihren Aufgaben gerecht werden kann, wenn man die Zusammenarbeit mit allen Partnern, den Ärzten, Krankenhäusern, den Krankenkassen, dem Medizinischen Dienst, den Caritas-Sozialstationen im Bistum Augsburg wie auch mit den Kunden und deren Angehörigen pflegt. Sie versteht sich dabei als „Netzwerkerin“. Ihr Ziel dabei: Das gegenseitige Verständnis aller Beteiligten in der Pflege. „Die Herausforderungen sind groß genug. Wir können sie letztlich nur gemeinsam schultern“, so Schober. Deshalb liegt ihr auch die Arbeit mit Ehrenamtlichen am Herzen.
Wie es scheint, hat Schober neuen Schwung in die Sozialstation gebracht. Der Umsatz wurde wieder gesteigert. „Wichtig für uns, denn wie für jede Sozialstation auch sind knappe Haushalte ein ständiger Begleiter“, erläutert sie. „Und wenn ich positive Rückmeldungen von unseren Kunden, Angehörigen oder auf der Straße höre, dann freue ich mich für uns alle hier im Team.“